Vortrag und Diskussion – Marktwirtschaft reparieren am 06. Mai 2021, 19:30 Uhr

Angenommen, es gäbe einen Königsweg, mit marktwirtschaftlichen Instrumenten die aktuellen ökologischen Krisen einzuhegen und gleichzeitig soziale Ungerechtigkeiten zu überwinden? Während in der Politik diese Faktoren häufig gegeneinander ausgespielt werden, wurde von zwei Wissenschaftlern ein bisher weitgehend unbeachtetes Konzept entwickelt, welches über das gesamte politische Spektrum hinweg zustimmungsfähig wäre.

Im Fokus des Abends stehen die überzeugenden Ideen der beiden Physiker und Ökonomen Dr. Oliver Richters (Hans-Christoph-Binswanger-Preis 2020) und Andreas Siemoneit. Ihre Grundlagenforschung zu Wachstumszwängen und ihr daraus entwickeltes Maßnahmenpaket haben nichts weniger als eine „Reparatur der Marktwirtschaft” im Visier. Sie zeigen auf, wie unser ungebremster Rohstoffverbrauch auch zu einem sozialen Ungleichgewicht führt: Heute zählt im Wettbewerb weniger persönliche Leistung, sondern „technologischer Materialverbrauch“. Ihr überraschendes Fazit lautet: Wer soziale Gerechtigkeit will, muss sich auf eine Begrenzung des Rohstoffverbrauchs konzentrieren.

Für die Präsenzveranstaltung werden die Plätze rar sein, weswegen diese per Live-Streaming einem größeren Publikum zugänglich gemacht wird.

Zum Ablauf:
19h10: Einlass, ggf. einführende Wort durch die Veranstalter
19h30: Beginn der Veranstaltung und des Live-Streams mit einem 30-minütigen Vortrag von Dr. Oliver Richters
20h00: 10-minütiger Kommentar von OB Boris Palmer
20h15: 30-minütige Podiumsdiskussion
20h45: Öffnung des Podiums für Fragen aus dem per Live-Stream zugeschalteten Publikum

Kommunale Biodiversitätsforderungen

Stellungnahme der Tübinger Gemeinderatsfraktionen zum 11 Punkte Biodiversitäts-Forderungspapier

24. Februar 2021, 19 – 20:30 Uhr, online

Die Gemeinderatfraktionen sind eingeladen, in einem Online-Format öffentlich Stellung zu den 11 Forderungen von 11 Naturschutz- und Umweltverbände zum Thema Biodiversität in Tübingen zu beziehen.

Zugesagt haben für heute Abend:

  • Rudi Hurlebaus (CDU)
  • Ingeborg Höhne-Mack (SPD)
  • Susanne Bächer und/oder Dr. Christian Mickeler (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Reinhard von Brunn (Tübinger Liste)
  • Dr. Sara da Piedade Gomes (die FRAKTION)
  • Michael Schwarz (Kommunaler Arbeitskreis der Tübinger Linken und Mitglied der LAG Ökologische Plattform der Baden-Württembergischen Linken)

Ablauf der Veranstaltung:

Zu Anfang werden die Forderungen kurz vorgestellt und dann dürfen die Gemeinderät*innen/Stadträt*innen Stellung nehmen. Im Anschluss daran haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit,(Rück-)fragen zu stellen.

Link/Anmeldedaten zur Online-Veranstaltung hier

Grünflächen und Stadtbäume – was sind sie uns wert? Bedeutung, Konflikte und Schutzmaßnahmen

Online-Podiumsdiskussion von Umweltzentrum Tübingen und BUND RV Neckar-Alb

Rund 60 Teilnehmer*innen und diverse Rückmeldungen zeigten, dass die Themenfelder Stadtnatur und Flächenkonkurrenz nicht nur in Tübingen ein brisantes Thema sind. Sonja Bluhm, Geschäftsführerin vom Umweltzentrum Tübingen e.V. (UWZ), begrüßte die Teilnehmenden und erläuterte das hinter der Veranstaltung stehende dreiteilige Projekt „Baum und Stadt(t)raum“. Lukas Kammerlander, BUNDJugend BW, moderierte sympathisch die Podiumsdiskussion. Jakob Scheuble, Mitglied des BUND RV und LV-Vorstand, kümmerte sich um die Technik, und Lisa Grötschel, Bundesfreiwillige beim BUND Regionalverband Neckar-Alb, übernahm die Zeitkontrolle. Sonja Bluhm und Swantje Uhde-Sailer, beide vom UWZ., sammelten während der Podiumsdiskussion die Fragen der Teilnehmenden aus dem Chat und stellten diese als Stellvertreter*innen des Publikums and die vier Podiumsgäste. Barbara Lupp, BUND-Regionalgeschäftsführerin, übernahm den Abschluss der gelungenen und interessanten Veranstaltung.

Andreas Faensen-Thiebes vom AK Stadtnaturschutz des BUND erläuterte nach einer kurzen Vorstellungsrunde die Bedeutung von Grünflächen für Erholung, Klimaschutz und Biologische Vielfalt. Er ergänzte, dass der Siedlungsraum für viele Tiere und Pflanzen auch deshalb von Bedeutung sei, weil Lebensräume im Umland abnehmen.

Barbara Landwehr, Stadtplanung Tübingen, betonte, dass sie ein „integratives Verständnis“ von Stadtplanung habe. Bebauung und Grünflächen müsse zusammen gedacht werden und sie versuche das insbesondere bei neuen Quartieren umzusetzen. Um Flächen zu sparen, müsse der Innenentwicklung Vorrang gegeben werden. Ein Problem sei es, die Grünflächen zu pflegen – es fehle an Personal und monetären Mitteln. Faensen-Tiebes erwiderte, dass Mitarbeiter*innen in einer Grünflächenabteilung gebraucht werden, die naturverträgliche Pflege umsetzten oder zumindest kontrollierten. Frau Landwehr stimmte ihm zu, und es sei in Planung zukünftig Teams zusammenzustellen, die für bestimmte Flächen verantwortlich sind.

Uwe Wulfrath, Geschäftsführer der GWG Tübingen, plädierte dafür „hoch zu bauen“ und weniger Rücksicht auf Anwohnerproteste zu nehmen. Das schaffe mehr Wohnraum auf selber Fläche und wäre günstiger als wenigstöckige Satteldachhäuser. Somit blieben auch mehr Mittel für die Gestaltung und Pflege der angrenzenden Grünflächen. Eine „dichte Stadt“ würde auch – mit diversen positiven Effekten – Verkehrsströme verringern.

Bei der Freiraumgestaltung sei „noch Luft nach oben“ und die GWG wolle bei Nachverdichtungsmaßnahmen zukünftig mehr Rücksicht auf das Bestandsgrün nehmen, so Herr Wulfrath. Immerhin kooperiere die GWG auf einigen Testflächen mit der Initiative „Bunte Wiese“; eine Fläche wurde auf Wunsch einer jungen Bewohnerin dafür ausgewählt. Nisthilfen an Gebäuden seien bei der GWG mittlerweile die Regel.

Herr Wulfrath erwähnte darüber hinaus die lange Warteliste von Wohnungssuchenden; die GWG sei einer der wenigen Bauträger*innen in Tübingen, die Wohnen zu bezahlbaren Preisen ermögliche. „Wir nehmen alles an Bauflächen, was wir bekommen können“. Hier regte Faensen-Thiebes eine gute Regionalentwicklung mit besserem ÖPNV an, damit nicht alle Leute in Boom-Städte wie Tübingen strömten. Er stellte das ungebremste Flächenwachstum grundsätzlich in Frage, schließlich sei die Ressource Boden nun einmal begrenzt. Und eine unverzichtbare Funktion sei die Erzeugung von Lebensmitteln. „Wir können uns den Flächenfraß in Deutschland sowie den Lebens- und Futtermittelimport ohne Rücksicht auf die dortige Bevölkerung nicht mehr leisten“, so sinngemäß Faensen-Thiebes. Der Geschäftsführer der GWG stimmte zu und verwies darauf, dass Lebensmittel zu realen Preisen (insbesondere bei naturschädlichem Anbau und weiten Transportwegen) angeboten bzw. Umweltfolgekosten miteingerechnet werden sollten. Das Stadtwachstum könne theoretisch auch gebremst werden, wenn die in den letzten Jahrzehnten gestiegene Wohnfläche/ Person wieder reduziert werden würde. Oftmals würden nur noch ein bis zwei Personen in einem Haus oder einer (zu) großen Wohnung wohnen. Die GWG baue mittlerweile wieder kleinere Wohnungen.

Frau Landwehr entgegnete, dass die Innenverdichtung auch Grenzen habe, insbesondere dann, wenn das Quartier nicht am Stadtrand mit direktem Anschluss an Wald und Wiesen läge. Wichtig sei in diesem Zusammenhang, so Faensen-Thiebes, Grünflächen vertraglich zu sichern. So würde die Akzeptanz für Nachverdichtungsmaßnahmen gefördert und wenig durchdachten, fortgesetzten Nachverdichtung minimiert werden.

Stefanie Herbst, Kommunen für Biologische Vielfalt, nannte zahlreiche konkrete Vorschläge zur Anlage und Pflege von Grünflächen sowie zur Steigerung der Akzeptanz von extensiv gepflegten, „unordentlicheren“ Wiesen. Wichtig sei es u.a., bei zukünftigen Baumpflanzungen „klimawandeltaugliche“ Bäume zu verwenden.

Sie plädierte für einen Beitritt zu dem Verein Kommunen für biologische Vielfalt. Dieser fördere den Austausch und die Vernetzung von Kommunen und verleihe jährlich mehrere Preise und Auszeichnungen an Städte und Gemeinden, die sich für die Förderung der biologischen Vielfalt einsetzten.

Auf die Frage, ob Tübingen eine Baumschutzsatzung anstrebe, um Bäume besser vor Beschädigung und Rodung zu schützen (und mehr wertzuschätzen), antwortete Frau Landwehr, dass sie früher in Fellbach gearbeitet hätte. Fellbach hat eine Baumschutzsatzung, doch sei ein Mehrwert aufgrund des bürokratischen Aufwands nicht erkennbar, so die Meinung von Frau Landwehr.

Im „Chat“, den alle Zuschauer*innen nutzen konnten, und dessen Fragen von Sonja Bluhm und Swantje Uhde-Sailer vom Umweltzentrum Tübingen e.V. gebündelt und vorgetragen wurden, ging es mit zahlreichen, detaillierten Fragen und Kommentaren rege zu. Das zeigt, dass diese Themenfelder nicht ausdiskutiert und die Herausforderungen der „Stadtnatur“ noch lange nicht gelöst sind. Wir bleiben dran!

Grünflächen und Stadtbäume – Was sind sie uns wert? Bedeutung, Konflikte und Schutzmaßnahmen

Wohn- und Gewerberaum schaffen, Infrastruktur ausbauen, gleichzeitig die Versiegelung im Außenbereich bremsen und dann noch Grünflächen im Siedlungsgebiet erhalten und pflegen. Wir diskutieren auf dem Podium und mit Zuschauer*innen, ob und inwiefern sich diese konkurrierenden Ansprüche in Einklang bringen lassen. Grünflächen und Stadtbäume sind schließlich nicht nur „nice to have“, sondern wichtig für das Lokalklima, die Naherholung und die Artenvielfalt im Siedlungsbereich.

Sie sind herzlich eingeladen zu einer spannenden Diskussion mit:

Stefanie Herbst, Kommunen für biologische Vielfalt
Barbara Landwehr, Stadtplanungsamt Tübingen
Dr. Andreas Faensen-Thiebes, BUND AK Stadtnatur
Uwe Wulfrath, GWG Tübingen

Moderation: Lukas Kammerlander, BUND Baden-Württemberg

Wann? – Mittwoch, 9.12.2020 um 19.00 Uhr. Zum Technik-Check gern bereits 18.45 beitreten.

Hier geht es zur Anmeldung! (Keine Installation von Zoom notwendig)

Hinweis: Die Veranstaltung wird aufgezeichnet!

Bei Rückfragen:  stadtbaum[at]posteo.de

Treffen Ernährungsrat Tübingen am 05.11.2020

—> DAS NÄCHSTE TREFFEN FINDET ONLINE AM 16.12.2020 STATT!

Wie können wir eine Ernährungswende in Tübingen und der Region gestalten? – darum ging es am 14.10. bei der Kick-off-Veranstaltung zum Aufbau des Tübinger Ernährungsrates. Gemeinsam mit Ernährungsräten aus Berlin, Freiburg und Leipzig haben wir über Handlungsbedarfe, aber  auch über Potentiale und Visionen für ein anderes Ernährungssystem in  und um Tübingen diskutiert.
An dieser Stelle möchten wir nun im ersten Folgetreffen am 5.11.ansetzen: Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einem Rückblick auf die Kick-Off Veranstaltung werden wir uns in Kleingruppen aufteilen und die ersten möglichen Arbeitsfelder des Ernährungsrates bearbeiten.
Dazu gehören unter anderem die Themen der öffentlichen Versorgung, regionale Wertschöpfungsketten und Bildung. Es wird außerdem Raum geben, um weitere neue Themen einzubringen oder um zum Beispiel über die weitere Organisation des Ernährungsrates (Öffentlichkeitsarbeit,
Finanzen …) nachzudenken. (Teilen Sie uns gerne im Vorfeld mit, welche Themen Sie besonders interessieren).
Wir freuen uns über viele neue Aktive!

Aufgrund der Corona-Situation wird das Treffen am 5.11. online um 18.30 – 20.30 Uhr stattfinden; die Zugangsdaten für Zoom erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung (ernaehrungsrat-tuebingen@posteo.de). Bitte melden Sie sich bis spätestens, Mittwoch, den 4.November an.

Auftakt für den Tübinger Ernährungsrat 14.10.2020

Foto: Judith Engelke

Wie können wir eine Ernährungswende in Tübingen gestalten? – darum ging es am gestrigen Mittwochabend bei der Kick-off-Veranstaltung zum Aufbau des Tübinger Ernährungsrates. An dem Abend waren im Dialoggesprächen drei Vertreter*innen bereits bestehender Ernährungsräte aus Berlin, Leipzig und Freiburg. 107 Zuschauer*innen nahmen online an der Veranstaltung teil, im Publikum waren 37 Gäste aus Landwirtschaftsbetrieben und Initiativen (u.a. Xäls, Fridays for Future) aus Tübingen und Rottenburg.

Vollständiger Bericht:

Fotoaktion: Mein Lieblingsbaum im Siedlungsraum

Das Umweltzentrum Tübingen und der Bund RV Neckar-Alb starten ab dem 15.07.2020 ihr dreiteiliges Projekt „Baum- und Stadt(t)raum“ (Fotoaktion, Bildungsmaterialien und Podiumsdiskussion) mit einer Fotoaktion.

Fotografieren Sie einen Baum im Tübinger Siedlungsgebiet, der Ihr Lieblingsbaum ist. Zu den Fotos sollten folgende Informationen ergänzt werden:

1. die Art und 2. den Standort nennen sowie 3. in einem Satz beschreiben, was diesen Baum auszeichnet (Größe, Alter, Schattenspender, Kletterbaum, Vogelvielfalt, Früchte, Extremstandort,…?). Und ggf. einen Hinweis geben, wie der Baum besser geschützt werden kann.

Bis zu drei Bilder können vom ganzen Baum oder von Auschnitten sowie Dein kurzer Begleittext hier gepostet und/ oder per Mail an stadtbaum-tuebingen@posteo.de geschickt werden. Wichtig: Personen dürfen nicht identifizierbar sein und wenn der Baum auf Privatgrund steht, darf der Standort nur erkennbar sein, wenn der/ die Eigentümer*in zustimmt.

Das Foto sollte mindestens 999×999 Pixel groß sein, die Dateigröße jedoch nicht über 5 MB liegen. Bitte nur zur Gruppe passende Bilder und kurze Texte posten.

Einsendeschluss ist der 01.11.2020

Weitere Informationen finden Sie unter BUND RV Neckar-Alb.

Infostand zur Stadtnatur und der Fotoaktion „Mein Lieblingsbaum im Siedlungsraum“

Am Samstag, 12. September hatte das Umweltzentrum Tübingen zusammen mit dem BUND RV Neckar-Alb einen Infostand zum Thema Stadtnatur und zu der gemeinsamen Fotoaktion „Mein Lieblingsbaum im Siedlungsraum“. Es entstanden gute Gespräche u.a. über die etlichen Baumaßnahmen in Tübingen und damit verbundenen Fällungen von Stadtbäumen. Darüber hinaus wurde über die ökologische und ästhetische Wichtigkeit von Stadtbäumen diskutiert.

Parking Day und Critical Mass am 18.09.2020

Am Freitag, 18.09. findet der Parking Day in Tübingen statt. FFF, PFF, BUND, ADFC, das Umweltzentrum und weitere Gruppen werden für einige Stunden ausgewählte Parkplätze in Tübingen zu Infoplätzen für Passant*innen umwandeln. Es gibt Infos zur Mobilität und Stadtnatur sowie ein Quiz. Start ist um 13 Uhr in der Uhlanstraße und in der Wilhemstraße am Lustnauertor. Der Parking Day endet mit einer Critical Mass durch Tübingen. Die Runde führt auch auf die B 27 und wieder durch den großen Schlossbergtunnel. Aktuell ist verkehrspolitisch etwas in Bewegung!
Treffpunkt ist wie immer um 18:00 vor der Uni-Bibliothek in der Wilhelmstr. 32.